Immer, wenn du dich mit dem Thema Familienurlaub und Reisen mit Kindern beschäftigst, stolperst du über die Worte flexibel bleiben. Das kann ganz schön Druck aufbauen, wenn du doch voll und ganz damit beschäftigt bist, die Bedürfnisse eines (oder mehrerer) Kindern und die der Erwachsenen unter einen Hut zu bringen. Es fühlt sich an, als wäre das ein Ding der Unmöglichkeit und du siehst dich schon STÄNDIG im Familienhotel Urlaub machen, denn das ist doch für Familien die entspannteste Art Urlaub zu machen, oder?
Wenn du mich fragst, ist Flexibilität eine der vielen Zutaten, die zu einem entspannteren Familienurlaub führen und wenn du flexibel bleibst, kann auch eine Rundreise entspannt sein. Schon lange, möchte ich deshalb dieser Floskel einen Blogartikel widmen. Hier ist er nun. Du erfährst, warum Flexibilität wichtig ist für deinen entspannten Familienurlaub und wie du ihr näher kommst.
Flexibilität im Kontext Familienurlaub
Im Allgemeinen beschreibt Flexibilität die Fähigkeit, offen für neue Ideen und Perspektiven zu sein und auf unterschiedliche Situationen oder Herausforderungen angemessen zu reagieren. Beim Reisen mit Kindern bedeutet das, Pläne loszulassen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert – sei es ein plötzliches Gewitter während einer Wanderung, ein verpasstes Verkehrsmittel nach einem langen Tag, oder ein Kind, das schon am Vormittag eures Tagesausflugs deutlich zu verstehen gibt, dass es darauf überhaupt keine Lust hat.
Flexibilität heißt nicht, planlos in den Tag zu starten. Im Gegenteil: je besser du deine Urlaubsumgebung und die Tagesplanung den Bedürfnissen deiner Familie angepasst hast, desto leichter wirst du im Moment bleiben und bei herausfordernden Situationen spontan reagieren können.
Warum ist das so?
Was dir hilft flexibel zu reagieren
Ganz einfach: um flexibel zu reagieren, brauchst du Sicherheit. Die wirst du nicht haben, wenn:
- du dich in deiner Urlaubsunterkunft unwohl fühlst, weil du in ständiger Hab-Acht-Stellung bist, weil die Wohnung nicht kindersicher ist.
- du abends noch schnell das Internet nach einem geeigneten Ausflugsziel für deine Familie durchsuchst und schließlich spät ins Bett fällst. Am nächsten Morgen schon um 6:00 Uhr von einem wachen Kleinkind begrüßt wirst und dein Ausflugstag somit schon stressig beginnt.
Sicherheit erreichst du indem du:
- Dir eine sichere Basis schaffst: Mache dir vor der Reise Gedanken über die Bedürfnisse deiner Familie, suche eine geeignete Unterkunft, in der sich eure Familie wohlfühlen kann, verschaffe dir einen Überblick über die Urlaubsaktivitäten vor Ort und setze dich mit der Landessprache auseinander.
- Einen Plan B hast: sei deinen Kindern einen Schritt voraus, indem du auf Worst-Case-Szenarien vorbereitet bist. Das kann eine Ausflugsalternative sein oder für quengelige Kinder auch mal ein Snack, den es sonst nicht so oft gibt. Hier musst du aufpassen, dass du nicht in die Falle tappst, so sehr ans Worst-Case-Szenario zu denken, dass das euren Urlaub überschattet, sondern erstmal davon ausgehen, dass alles wie geplant klappt.
Warum ist Flexibilität beim Reisen mit Kindern wichtig?
Als Elternteil weißt du mittlerweile, dass mit Kindern nichts richtig planbar ist. Vor allem Kleinkinder und Babys haben schnell wechselnde Bedürfnisse, auf die du dich einstellen musst. Kommen dann noch äußere, unveränderbare Faktoren hinzu, ist das Chaos perfekt. Flexibilität hilft dir, diese Dynamik anzunehmen und vielleicht auch manchmal unkonventionelle Lösungen zu finden.
Drei Perspektiven für flexibles Reagieren:
- Stau: Anstatt dich über die verlorene Zeit zu ärgern, könntest du die Verspätung nutzen, um mit den Kindern Spiele zu spielen, ein Buch vorzulesen oder gemeinsam einen Snack zu genießen. So wird aus einer nervigen Situation eine Gelegenheit für Quality Time.
- Schlechtes Wetter: Wenn der geplante Tag am Strand buchstäblich ins Wasser fällt, schau dir Indoor-Alternativen an, die du im Optimalfall im Voraus schon herausgesucht hast. Das könnte ein Aquarium oder ein simpler Café-Besuch sein. Vielleicht entdeckst du dabei sogar etwas, das dir noch besser gefällt als der ursprüngliche Plan.
- Übermüdete Kinder bei Besichtigungen: Statt auf einem anstrengenden Besichtigungsprogramm zu bestehen, könnt ihr spontan eine Pause einlegen. Ein gemütlicher Nachmittag im Ferienhaus oder ein entspannter Spaziergang können Wunder wirken und allen wieder Energie geben.
Flexibilität bedeutet nicht, deine Pläne komplett aufzugeben, sondern sie so zu gestalten, dass sie mit den Bedürfnissen deiner Familie zusammenpassen. Manchmal werden die Pläne auch nur kurz unterbrochen, um sie dann nach einer Pause wieder aufzunehmen.
Ist Flexibilität angeboren oder kannst du sie erlernen?
Vielleicht denkst du: „Ich bin einfach kein flexibler Mensch.“ Doch die gute Nachricht ist: Flexibilität ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die du entwickeln kannst.
So kannst du anfangen, Flexibilität zu trainieren:
- Übe im Alltag kleine Planänderungen gelassen zu akzeptieren. Statt dich zu ärgern, wenn dein Lieblingscafé geschlossen hat, entscheide dich spontan für ein neues Café und sieh es als Chance, etwas Neues zu entdecken.
- Positive Erfahrungen: Sammle Momente, in denen Spontaneität zu etwas Schönem geführt hat, und erinnere dich in stressigen Situationen daran.
- Selbstreflexion: Erkenne deine eigenen Muster. Bist du schnell gestresst, wenn etwas nicht nach Plan läuft? Frage dich, warum das so ist. Mögliche Gründe, die dein Stresslevel unnötig steigern können sein, dass:
- du alles perfekt machen möchtest,
- du Angst hast, dass eine unerwartete Situation dir die Kontrolle entzieht oder
- du bisherigen Planänderungen als negative Erfahrung abgespeichert hast.
Der erste Schritt, diese Hürden zu überwinden, ist das Bewusstsein dafür. Frage dich: Muss wirklich alles perfekt sein? Oder ist es okay, wenn wir einfach improvisieren?
Flexibilität – ein Schlüssel zu einem entspannten Familienurlaub
Flexibel zu sein heißt nicht, komplett auf Planung zu verzichten. Es bedeutet, gut vorbereitet zu sein und dennoch offen für das Unerwartete zu bleiben. Wenn du die Bedürfnisse deiner Familie berücksichtigst und die Kontrolle etwas loslässt wird es dir leichter fallen flexibel zu reagieren. Ganz nebenbei wird der Familienurlaub entspannter und unvergesslich.
Probiere es aus: Gehe deinen nächsten Urlaub mit einer Mischung aus Planung und Gelassenheit an. Lass dich überraschen, wohin die Reise dich führt, und erinnere dich daran: Die schönsten Momente entstehen dann, wenn du nicht mit ihnen rechnest!
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Reisefreudige Grüße, Michaela