Deshalb schiebst du das Packen vor dir her – und beginnst erst damit, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Du packst Dinge ein, die du ungetragen oder unbenutzt nach dem Urlaub wieder auspackst. Bevor du dich festlegst, packst du lieber ein paar Oberteile mehr ein. Außerdem verbringst du vor dem Urlaub für deinen Geschmack viel zu viel Zeit mit den Gedanken an Packen und mit dem Packen selbst. Das willst du gerne ändern? Dann lies weiter.
Nach diesem Blogartikel kann sich deine Herangehensweise ans Packen ändern – wenn du bereit bist, ins Handeln zu kommen.
Warum uns das Packen so schwer fällt – ein Blick hinter die Kulissen
In unserer schnelllebigen Konsumgesellschaft haben wir verlernt, was wir wirklich brauchen.
Wir sind ständig von Auswahl umgeben – zu Hause, im Internet, im Supermarkt. Wir drücken uns vor Entscheidungen. Stattdessen nehmen wir lieber Dinge zur Sicherheit mit, die wir wahrscheinlich nicht alle brauchen werden.
Zu Hause ist alles da – auch Dinge, die wir kaum oder nie nutzen (wie die Fritteuse, die einmal im Jahr zum Einsatz kommt). Dieses Sicherheitsdenken nehmen wir mit in den Urlaub. Gedanken, die damit einher gehen sind: Wir könnten es ja brauchen, Wenn wir dann doch .. machen brauchen wir das oder wir nehmen das zur Sicherheit mal mit.
Ergebnis: Wir packen zu viel und sind uns total unsicher, was wir einpacken sollen. Wir packen unüberlegt. Die Vorfreude auf den Urlaub ist kurzzeitig im Keller und du fragst dich warum, machen wir das schon wieder. Außerdem ist bei zu viel Gepäck das Freiheits- und Erholungsgefühl im Urlaub gleich Null.
Was es mit uns macht, wenn wir zu viel dabei haben
Wir glauben, dass viel Gepäck Sicherheit bietet. Aber eigentlich raubt es uns Leichtigkeit.
Ein voller Koffer bedeutet mehr zu schleppen, mehr zu sortieren, mehr Entscheidungen vor Ort. Gleichzeitig entsteht Angst, etwas zu verlieren – oder etwas zuhause vergessen zu haben.
Ein übervoller Koffer blockiert – im Kopf und im Urlaubsalltag. Du kannst nicht loslassen, nicht spontan sein, nicht leicht reisen. Vielleicht scheust du dich auch unterbewusst davor, Risiko einzugehen. Komplikationen und unschöne Situationen erleben zu müssen.
Dabei sind Komplikationen unterwegs kaum planbar – und oft gar nicht so schlimm, wie du es dir vorher ausmalst. Vieles lässt sich spontan und kreativ lösen.
Minimalistisch packen bedeutet nicht, auf alles zu verzichten – sondern sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Das wahre Ziel deines Familienurlaubs
Willst du dich im Urlaub genauso fühlen wie zu Hause – oder willst du etwas Neues erleben?
Wir wollen uns beim Reisen aus dem Alltag holen und neugiereig neue Länder erkunden. Diese Erlebnisse bereichern uns.
Das funktioniert nicht, wenn du deinen kompletten Hausstand mit dir herumschleppst.
Wenn du ständig auf deine Sachen achtest, statt auf das, was vor dir liegt.
Weniger Ballast = mehr Erlebnis.
Die wichtigsten Dinge, die du aus dem Urlaub mitbringen solltest, sind nicht Kleider – sondern Erlebnisse.
Natürlich kannst du dich ärgern, wenn du etwas brauchst, was du nicht dabei hast. Aber meistens ist es der Überfluss, der wirklich stresst: zu viele Dinge, zu viele Möglichkeiten, zu wenig Klarheit. Mit leichtem Gepäck reist es sich besser.
Die Packstrategie: Wichtige Fragen für mehr Klarheit
Stell dir beim Packen zwei Fragen:
- Würde ich mich ärgern, wenn ich das nicht eingepackt habe und es vor Ort brauche?
- Kann ich mir vor Ort eine Alternative besorgen oder improvisieren?
Wenn du beides mit Nein beantworten kannst: Lass es zu Hause.
Denn: Es geht um einen überschaubaren Zeitraum. Du musst nicht für alle Eventualitäten gewappnet sein – das Leben unterwegs ist oft unkomplizierter, als du dir das vorher zuhause ausmalst.
Lust auf ein kleines Experiment?
Dann lass uns mal ganz vorne anfangen:
Was brauchst du wirklich, um überhaupt loszukommen?
- Reisedokumente (Ausweis, Reisepass)
- Flug- oder Zugticket
- Medikamente, die du regelmäßig einnimmst
- Geldbeutel mit EC-/Kreditkarte
- Auto/Fahrrad
Das passt bis auf Auto und Fahrrad alles in eine kleine Tasche.
Kleidung: So sparst du Platz beim Familienurlaub
Sommerurlaube sind ideal für minimalistisches Packen. Keine langen Hosen und keine dicken Jacken.
Mein Tipp zum Packen von Kleidern:
Packe nur das ein, was du in einer Woche wirklich brauchst – auch wenn du länger bleibst. Plane lieber, zwischendurch zu waschen.
Was du am besten zu Hause lässt: das ist die Auswahl.
Die macht dich unterwegs nicht glücklicher – sondern nur unentschlossener.
Hier findest du meine etwas andere Packliste für den Familienurlaub – einfach & entspannt.
Hygieneartikel: bewusst reduzieren
Auch hier gilt: Weniger ist mehr.
Entscheide bewusst, was du brauchst und was nicht. Vieles kannst du notfalls vor Ort besorgen. Gerade bei Mückenabwehr ist das sowieso besser, wenn du diese vor Ort kaufst.
Ein persönliches Beispiel:
Ich habe bei unserem letzten Kurzurlaub bewusst auf Kontaktlinsen verzichtet – weil zwei große Flaschen Pflegemittel einfach zu viel Platz wegnehmen und ich für die paar Tage wirklich nicht viel mitschleppen wollte. Die Brille war völlig ausreichend.
Spielsachen im Familienurlaub
Meiner Meinung nach werden die Spielsachen für Kinder im Urlaub überschätzt. Ich kann nur von meinen Kinder sprechen, aber sie spielen im Urlaub nicht mit unseren Spielsachen. Jetzt wo sie größer werden haben wir das ein oder andere Kartenspiel dabei. Das mögen wir gerne und ganz wichtig: es nimmt nicht viel Platz weg. Auch für die Fahrt haben wir ein paar Dinge, die bei uns gut funktionieren. Was das ist, habe ich hier zusammengefasst.
Im Familienurlaub gibt es viele neue Eindrücke, viel Abwechslung und oftmals lernen die Kinder, wenn sie die Möglichkeit haben, auch das Draußenspielen wieder neu zu schätzen. Eine familienfreundliche Ferienwohnung ist auch mit Spielsachen ausgestattet.
Ja, es kann sein, dass dein Kind gerade zuhause ein Lieblingsspielzeug hat. Da darfst du abwägen, ob es für das Kind so wichtig ist, dass du es einpackst. Ein Spielzeug gibt einem unsicheren Kind auch wahnsinnig viel Vertrautheit und Halt in einer neuen Umgebung. Deshalb schaue ich, bei unserem Jüngsten, dass wir immer ein Gute-Nacht-Geschichtenbuch von zuhause mitnehmen. Was ist das bei deinem Kind, was nicht fehlen darf?
Und jetzt: Weniger Gepäck, mehr Gelassenheit?
Klingt das für dich machbar?
Dann probiere es doch aus – Schritt für Schritt, in deinem Tempo.
Wenn dich der Urlaubsstress trotzdem fest im Griff hat, melde dich gern bei mir. In einem kostenlosen 1:1-Gespräch können wir herausfinden, wie ich dich am beten unterstützen kann.