Michaela Weissert

– Mit Kindern die Welt entdecken – 

Einfach sein

Gedanken - einfach SEIN

Zuhause – auf Reisen – in der Natur.

Ich gehe mit dem Hund spazieren. Kurz habe ich die Intention mein Handy zu zücken. Ich habe noch einige unbeantwortete Nachrichten, die ich doch jetzt beantworten könnte… doch ich entscheide mich, das Handy in meine Tasche zurückzustecken. Ich BIN.

Warum fällt es so schwer, einfach zu sein?

Hier oben, auf unserem Lieblings-Weg weht mir der Wind um die Nase. Wir laufen auf einem Grasweg auf einer Anhöhe. Ich habe den Überblick, sehe in der Ferne die nächstgrößere Stadt und unser Dorf in der Nähe. Doch alles ist doch weit weg. Ein besonderer Ort, den ich erst entdeckt habe. Es hatte geregnet und meine Füße werden durch die Schuhe durch nass. Ich fühle mich lebendig und laufe einfach geradeaus. Lasse die Gedanken schweifen, meine Hündin bleibt in regelmäßigen Abständen stehen und wartet auf mich <3

Wenn du einfach nur BIST, hast du all deine Sinne offen, um alles um dich herum wahrzunehmen.

Einfach zu SEIN ist mir wichtig geworden.

Ein Beispiel: Morgen ist Hundeschule. Wir hatten Übungen als „Hausaufgabe“ auf. Die habe ich diese Woche ab und an mit ihr geübt. Doch heute, lasse ich sie frei laufen, lasse sie ihren Weg durchs halbhohe, nasse Gras finden. Ich lasse sie SEIN. Ich habe ein tiefes Vertrauen, dass sie nicht jeden Tag diese Übungen machen muss, um sie zu „können“.

Dieses Vertrauen habe ich auch in meine Kinder. Gleichzeitig muss ich ihnen die Zeit zum SEIN einräumen. Wenn Kinder SIND, vertiefen sie sich in ein Spiel, malen konzentriert oder liegen einfach nur da und schauen im Himmel den vorbeiziehenden Wolken zu.

Ich denke, das Gehirn braucht diesen „Leerlauf“. Es braucht Leerlauf, um wieder aufnahmefähig zu sein für das wirklich Wichtige. Was dir wichtig ist. Was du als wichtig empfindest. Was du lernen möchtest. Was dich interessiert.

Wenn du ständig zuhörst, ständig am Machen bist, überHÖRST, überSIEHST du viele Dinge. Du hast keine Rezeptoren mehr frei, du spürst nichts mehr und nimmst nichts mehr wahr.

Für uns alle ist es wichtig, einfach zu SEIN.

Wir vergessen das in der schnelllebigen Welt.

Auch unsere Reisen sind aufs SEIN ausgerichtet. Wir reisen nicht, um zu reisen, wir reisen nicht um zu sagen „hey, wir waren in Land X und auch in Land Y. Bald gehen wir ins Land Z“. Klar können wir nach einer Reise viel erzählen. Denn es stimmt „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“.

Uns geht es darum, ein Land zu erleben, zu schmecken, zu fühlen und in den Kontakt mit Einheimischen zu kommen. Wenn wir nur von einer Attraktion zur nächsten reisen, haben wir keine Zeit, um uns ins Land einzufühlen und alle Sinne offen für Neues zu haben.

Wir sind dann mit anderen Dingen beschäftigt. Wir sind damit beschäftigt zu planen, im Stau zu stehen, alles anzuschauen und ja nicht zu vergessen an die Souvenirs zu denken. Dabei sind die besten Souvenirs doch die, die wir nicht anfassen können.

Hab den Mut einfach mal zu SEIN. Auf Reisen und daheim.

Das fühlt sich im ersten Moment wie Verzicht an, wie etwas zu verpassen. Wie „aber ich muss doch…“, „ich kann doch jetzt nicht…“.

Schiebe diese Gedanken beiseite und SEI. Es LOHNT sich. IMMER.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert