Michaela Weissert

– Mit Kindern die Welt entdecken – 

Urlaub mit (hoch-) sensiblem Gepäck

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Geht es dir manchmal so, dass du nach deinem Familienurlaub eigentlich „Urlaub vom Urlaub“ brauchst? Das kann viele Gründe haben und es gibt verschiedene Ansätze, die du verfolgen kannst, dass dein Urlaub entspannt wird. Wenn du schon ein paar meiner Blogartikel gelesen hast, hast du in der Hinsicht vielleicht auch schon etwas für dich und deine Familie mitnehmen können.

Denise Piecha, Coachin für hoch-/sensible Kinder und deren Eltern, gibt dir in ihrem Gastartikel Impulse für den Familienurlaub mit (hoch-) sensiblen Kindern und schreibt, welche Lösung sie für ihre Familie gefunden hat.

Urlaub mit (hoch-) sensiblem Gepäck (von Denise Piecha)

Urlaub mit 2 kleinen Kindern kann meist nicht mehr- nur anstrengend.  

Urlaub mit 2 kleinen, sensiblen Kindern kann – na, ich lass das besser!  

Aber woran liegt das wohl?  

Warum ist der Urlaub mit Kindern meist nicht erholsam?  

Warum stresst dich schon der Gedanke daran?  

Warum sie die Kinder im Urlaub so herausfordernd?  

Warum quengeln sie und wollen nach Hause, obwohl du dir doch alle Mühe gegeben hast?  

Warum schaffst du es einfach nicht in die Entspannung zu kommen?  

Ich weiß warum – und sage dir wie du vielleicht doch etwas zu der wohlverdienten Ruhe kommen kannst. Ich könnte dir jetzt sagen: „Lass Leichtigkeit einziehen! Bäm!!!“, denkst du vielleicht, „ist die doof? Immer dieses Gelaber von Leichtigkeit. Ja, hätte ich auch gerne und schaffe es doch nicht sie einfach einziehen zu lassen!“

Ich gebe dir gleich unterschiedliche Impulse und Gedanken an die Hand, die dir helfen können doch etwas in die Leichtigkeit zu kommen.   Denn ich weiß, dass das bloße Vornehmen von Leichtigkeit und Entspannung nichts bringt.   Denn- und die Kombination ist nicht ganz untypisch- bist du ggf. selbst sensibel und mal eben alle Reize ausschalten geht eben nicht.

Impuls 1: Die Bedürfnisse aller Familienmitglieder

Also- kommen wir zu 1. Impuls: Die Bedürfnisse aller. Schau dir dich und deine Lieben an und überlege dir (schreibe vielleicht auf) was euch ausmacht bzw. was jeder einzelne von euch für einen entspannten Urlaub braucht. Meist haben wir eine Vorstellung aus unseren Kindertagen/ Erfahrungen im Kopf, die wir reproduzieren wollen, wenn wir selbst in den wohlverdienten Familienurlaub starten. Umso konkreter du weißt, was jeder von euch braucht, kannst du den Urlaub planen und umsetzen mit allen Bedürfnissen inkludiert AUCH DEINEN EIGENEN.  

Beispiel: ein Kind braucht Ruhe, eines braucht Kontakt zu anderen Kindern, der Mann will sich sportlich betätigen und du willst einfach nur deine Ruhe und möglichst viel Struktur. Manchmal hilft es dann die ersten Jahre immer an den gleichen Ort oder in das gleiche Haus zu fahren an dem es für alle die Möglichkeiten gibt und du ggf. schon für die Vorbereitungen genauer weißt was du brauchst, wie es dort ist und die Veränderung für alle sensiblen Menschen in euerer Familie nicht allzu groß ist. Wir haben das Thema mit einem Wohnwagen gelöst. Komme was wolle, der Ruheort bleibt immer der gleiche!

Impuls 2: Lass deine Erwartungen los

Ich schmunzle manchmal über meinen Schwiegerpapa, der nicht aus seinem Haus und Garten wirklich rauskommt. Urlaub macht meine Schwiegermama allein oder eben auch dort – seit vielen Jahren. Früher, als ich noch nicht so in dieser wertschätzenden Haltung war, habe ich das echt belächelt: „Wie kann man nur so eingefahren und antriebslos sein!“ „Nein“, schreit es heute in mir,    „Der Mann macht es genau richtig, wenn es ihn glücklich macht!“  

Auch du darfst den richtigen Weg für euch finden. Der geht nur darüber, zu erfahren was gut und was nicht guttut. Und dann gibt es eben auch Urlaube, die nicht erholsam sind –   eben solche die anstrengend sind. Diese Urlaube geben auch einiges an Information. Was war die letzten Urlaube nicht so dolle- reflektiere mal. Was kann ganz wegbleiben und was müsste anders laufen?

Für mich ist zum Beispiel klar:  

Hitze: nicht meins!

Definitiv kein Urlaub in Italien.

Mein Mann will Meer und die Kinder mögen das Baden im Meer nicht.

So finden und probieren wir unsere Lösungen aus. Meer hat meist Brise- tut mir gut. Meer mag der Mann. Ein Pool auf dem Campingplatz befriedigt das Badebedürfnis der Kinder und auch jedes einzelne kann sich dort entfalten.   Leider bedeutet das, dass der Platz relativ groß ist, viele Menschen –  aber der Rückzugsort ist ja immer dabei.

Mal sehen, was ich dir nach dem Urlaub unseres diesjährigen Urlaubs erzählen kann! Hit oder shit!? Und ehrlich, wenn du dich die ersten Jahre dazu entscheiden hast zuhause Urlaub zu machen, dann ist das okay! Alles was EUCH als Familie gut tut ist okay.

Du hast deinen Urlaub für dieses Jahr schon gebucht?

Wenn du dies zu spät liest, um dir vorher Gedanken zu machen-   Ist der Urlaub schon gebucht, denkst du?!   Und nun?

Tipp1: Veränderung und Unsicherheit abfangen

 Rechne damit, dass es deinem Kind nicht so gefällt. Egal, ob du viel unternimmst oder wenig. Ob ihr schöne Zeiten habt oder es anstrengend ist. Ob du dich kümmerst oder auch deine Pausen nutzt. Es kann passieren, dass die Veränderung an deinem Kind zerrt. Manchmal sogar tagelang. Sie wollen mit einer Vehemenz nach Hause, dass Unsicherheit in dir aufkommt. Aber: da wo ihr zusammen seid, da ist dein Kind sicher. Das heißt, du bist die sichere Basis. Erstmal egal wo. Es kann sein, dass dein Kind den Ort zuhause vermisst, vielleicht auch überfordert ist mit der neuen Umgebung und schneller überreizt ist. Du kannst ihm Halt geben.

Tipp 2: Was braucht ihr und wie?

Nimm die Gedanken von 1. und überlegt gemeinsam, wie ihr die Tage gestaltet. Was braucht jeder einzelne, wie kann das vor Ort umgesetzt werden. Müsst ihr euch dafür vielleicht auch mal trennen? Ist das dauerhafte aufeinander hocken eh nicht so euer Ding? Wie können die Kinder zu dem kommen, was sie brauchen aber auch du und dein Partner? Wie lassen sich Aktivitäten verknüpfen? Oder erstmal die Ruhe und Zeit nehmen anzukommen? Ruhe für ein Kind lässt sich auch bei einer Fahrradtour umsetzen. Vielleicht erst Spielplatz und dann Wellness für Mama. Mal morgens ein Elternteil mit allen und am Nachmittag der andere Elternteil mit allen? Es gibt viele verschiedene Wege seinen Urlaub zu gestalten, wie es euch zusagt.

Schlussgedanke

Falls du weißt, dass deinem Kind der Wechsel von zuhause zum Urlaub schwerfällt, dann macht es ihm besonders leicht, indem ihr möglichst viel beim Gewohnten belasst. Bettwäsche und Kuscheltiere müssen mit (bei uns immer mit der Sorge verbunden, dass es den Kuscheltieren zuhause alleine nicht gut geht). Sobald ihr alle im Gespräch seid, euch über die Wünsche und Vorstellungen austauscht, habt ihr eine gute Grundlage in euren Urlaub etwas Leichtigkeit einziehen zu lassen.

Danke Denise, für deine Impulse!  

Hast du Fragen, dann stelle sie direkt in den Kommentaren.

Mehr zu Denise und ihrer Arbeit findest du unter www.denise-piecha.de.

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