Dieses Jahr wollen wir mal Inselfeeling im Mittelmeer erleben und haben uns kurzerhand für eine Korsika-Rundreise mit dem Wohnmobil entschieden. Ich liebe Frankreich schon immer und die Franzosen schwärmen sehr von Korsika, der „Insel der Schönheit“. Die Sache war schnell abgemacht. Die Kinder haben sich aufs Meer gefreut, auf die Fahrt mit der Fähre und auf das Abenteuer Wohnmobil. Und was soll ich sagen – die Insel Korsika hat uns voll in ihren Bann gezogen.
Im Blogartikel findest du Wissenswertes über Korsika und drei Ausflugsziele mit Kindern. Viel Spaß beim Lesen.
Wissenswertes
Anfahrt
Wir haben uns für die Anfahrt über die Schweiz und den Sankt Gotthard-Tunnel entschieden. Unsere Fähre ging von Savona aus. Die Überfahrt dort dauert ca. sieben Stunden. Für die Anfahrt ab Deutschland haben wir uns zwei Tage Zeit genommen und haben auf einem Wohnmobilstellplatz (kostenpflichtig) in der Nähe der Autobahn bei Bellinzona, im italienischen Teil der Schweiz einmal übernachtet. Dort gibt es einen kleinen Spielplatz und einen Tankshop. In Savona konnten wir auf einem eher unromantischen Stellplatz direkt an der Küstenstraße übernachten (Camper Parking Area – Merello), um dann am nächsten Morgen früh zur Fähre aufzubrechen. Hier stehen die Wohnmobile dicht an dicht, hat uns nicht gestört, denn wir wollten ja wirklich nur übernachten. Direkt über die Straße haben wir dann noch einen kostenlosen Strandabschnitt gefunden.
Allgemein
Korsika besteht zum Großteil (86% !!!) aus Bergland. Die Berge sind teilweise bis zu 2000m hoch. Wenn du die Kombi Berge und Meer magst, bist du hier goldrichtig. Die Ostküste bietet flache Strände, perfekt für den Familienurlaub. An der Westküste sind die Strände steil abfallend und es wird schnell tief im Wasser. Es ist Vorsicht geboten. Doch, die Westküste hat meiner Meinung nach ihren ganz eigenen Flair, ein angenehmes Klima und ist sehr sehenswert. Möchtest du mit der Fähre nach Korsika reisen, findest du hier meine Tipps zur Fähre mit Kind und Hund.
Reisezeit
Für uns war die optimale Reisezeit zwischen Mai und Juni. Die Temperaturen sind zu der Zeit um die 25°C. Perfekt für Kleinkinder und Hund. Außerdem ist noch recht wenig los, da die Monate Mai und Juni noch zur Nebensaison gehören, was sich auch im Preis niederschlägt. Im Juli und August, in den französischen Sommerferien, ist es meistens viel wärmer, außerdem teurer und voller.
Campen auf Korsika
Korsika ist perfekt zum Campen. Es gibt Campingplätze wie Sand am Meer, außer ganz im Süden sind sie rar gesät und es lohnt sich im Süden deinen Aufenthalt anzukündigen, wenn du nicht lange suchen möchtest. Ansonsten kannst du die Campingplätze ohne Reservierung anfahren. Da viele Camper ohnehin nur ein paar Tage vor Ort sind, ist ein steter Wechsel auf den Campingplätzen gegeben. Die Verständigung ist kein Thema, wenn du mindestens Englisch sprichst. Wir haben auf den größeren Campingplätze sogar deutschsprachige Mitarbeiter getroffen. Wenn du kein Englisch sprichst, kommst du im Gegensatz zum französischen Festland viel besser mit Englisch zurecht.
Unsere Reiseroute mit Campingplätzen
- Ankunft in Bastia an der Fähre
- Cap Corse: Camping a Casaiola ca. 15km nördlich von Bastia. Super ruhiger Campingplatz mit korsischem Flair. Pool ab Juni geöffnet. Spielplatz für Kleinkinder.
- Corte: Campingplatz Saint Pancrace etwas außerhalb Cortes. Camping am Bauernhof. Ruhig und naturbelassen.
- Carbuccia Bahnhof Wohnmobilstellplatz. Achtung: Der Bahnhof befindet sich direkt nach der Abzweigung von der Hauptstraße rechts.
- Süd-West-Küste (Olmeto): Camping l’Esplanade. Schön gelegenes Camping-Village mit Pool, Restaurant, Spielplatz und Sportplätzen.
- Ostküste (Porto-Vecchio): Camping U Pardisu: Camping auf dem Bauernhof mit super netten Besitzern. Allerdings durften die Kinder nicht zu den Tieren. Sehr einfach, hat aber seinen ganz eigenen ‚Wild-West‘ Flair. Französischkenntnisse vorteilhaft.
- Ostküste (Porto-Vecchio): Camping Golfo die Sogno. Großer Campingplatz mit wundervollem Strand. Super Spielplatz für die Kinder, Pool, Restaurant und Bar.
- Ostküste Solenzara-Tal-Tipp: Camping U Rosumarinu. Den wollten wir ansteuern, haben es aufgrund des Wetters nicht gemacht.
Der Schildkötenpark a Cupulatta
In der Nähe von Vero auf der Straße T30 von Corte nach Ajaccio liegt ca. 30 Minuten (23 km) von Ajaccio entfernt der Schildkrötenpark: A Cupulatta.
Mit 3000 Tieren und 170 verschiedenen Arten, ist der Park der größte Schildkrötenpark Europas. Wenn ihr also auf der Strecke Corte – Ajaccio unterwegs seid, schaut unbedingt dort vorbei. Wir haben uns ca. 3 Stunden dort aufgehalten.
Am besten kommst du gleich zur Öffnungszeit an einem trockenen Tag. Der Parkplatz ist groß und auch für Wohnmobile ist Platz. Wenn es regnet, verkriechen sich die Schildkröten in ihre Hütten und Häuser. Von Mitte Mai bis Mitte September hat der Park zwischen 9:oo Uhr und 18:00 Uhr geöffnet. Es gibt einen Kiosk mit warmen Speisen und einen kleinen Souvenirshop vor Ort.
Der Großteil des Parks liegt im Schatten, sodass du auch an sonnigen Tagen genug schattige Plätze findest.
Die Schildkröten werden in kleinen Gehegen gehalten. An jedem Gehege befindet sich eine Infotafel zur Schildkrötenart. Außerdem findest du immer mal wieder lustige Schildkrötenkartoons auf dem Rundweg. Neben den Landschildkröten gibt es auch Wasserschildkröten, die du in großen Aquarien bestaunen kannst. Ganz besonders toll fanden unsere Kinder die Aufzuchtstation mit Eiern und Schildkrötenbabys in jedem Alter.
Die Badegumpen im Solenzara-Tal
Korsika hat viele Flusstäler. Viele Flüsse münden direkt ins Meer und folglich kannst du sehr oft von einer Küstenstraße direkt in ein Flusstal fahren, wenn du ins Landesinnere abbiegst. So ist das auch bei Solenzara. Dort findest du viele Badegumpen. Das sind gestaute Flussbecken, in denen du im Sommer richtig toll baden kannst.
Auf dem Weg vom Süden Korsikas zur Fähre haben wir kurz im Solenzara-Tal Halt gemacht, weil wir unbedingt die Badegumpen sehen wollten (reingehen konnten wir nicht, es war zu kalt und regnerisch). Geplant war, dass wir dort einen Campingplatz aufsuchen und 1-2 Tage bleiben. Doch aufgrund des Wetters haben wir die letzten Tage lieber mit Sonnenschein in der Nähe von Proto-Vecchio verbracht.
In einem Reiseführer hatten wir von einem Parkplatz gelesen von dem aus die Badegumpen bewandert werde können. Dieser befindet sich ca. 30 Minuten von Solenzara im Landesinneren. Die Straßen gehen steil bergauf. Zum Flussufer musst du auf jeden Fall hinunterwandern. Nach der Flussüberquerung des Solenzara Flusses kommt rechts ein Parkplatz „Ponte Grossu“. Leider war der auf 2m Höhe beschränkt und wir hatten keine Möglichkeit mit unserem Wohnmobil dort zu parken. Wir haben uns dann ein paar Hundert Meter weiter in eine kleine Parkbucht gedrängt. Bis zu unserem Parkplatz sind es ca. 9 km von Solenzara aus. Du brauchst dafür mit dem Auto ca. 20 Minuten. Wir haben 30 Minuten gebraucht mit dem Wohnmobil 😊
Vom Parkplatz ging es steil bergab durch einen schönen kleinen Wald. Mit dem rauschenden Fluss und dem Bergpanorama kommst du dir vor, wie in Kanada. Es finden sich hier viele große Steine zum Klettern und nach ca. 100 Metern erreichen wir die Badegumpe. Hier kannst du bei schönem Wetter gut einen halben Tag verbringen und im Wald Picknick machen.
Die Bergstadt Corte
Corte ist sehenswert, denn es ist eine urige, korsische Stadt. Die Stadt liegt im Landesinneren auf einem 436m hohen Hochplateau umgeben von Bergen bis zu 2000m Höhe. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Zitadelle, die über der Stadt thront. Diese kann in Verbindung mit dem Korsika-Museum auch besichtigt werden. Das haben wir aus Zeitgründen nicht gemacht. Eintritt ins Museum kostet nur 5,50 Euro für Erwachsene. Corte ist eine Studentenstadt mir vielen kleinen Gassen, Geschäften und Restaurants. Sehenswertes für Kinder ist der Aussichtspunkt gleich unter der Zitadelle mit einem wundervollen Panoramablick über die Stadt und die Umgebung. Die Altstadt mit den engen Gassen bietet auch ein schönes Ambiente. Wir waren Eisessen bei der Eisdiele in der Rpe Sainte-Croix. Korsisches Eis mit echter Bourgon-Vanille und außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Ananas-Ingwer. Zum Abendessen können wir das kleine Restaurant U Passa Tempu empfehlen. Uriges Restaurant in einem Weinkeller mit leckeren korsischen Gerichten und sehr nettem Personal. In Corte fährt außerdem ein Touristen-Zug, dem du zusteigen kannst. Bequem kannst du so die Stadt erkunden. Hältst du dich länger in Corte auf lohnt sich auch eine Wanderung ins Restonica-Tal.
Must Do’s auf Korsika
Die Must do’s für uns sind auf jeden Fall:
- Kastanien in jeglicher Form probieren: in der korsischen Küche wird mit Kastanien gekocht. Wir haben Kastanien-Bier, Kastanien-Kuchen und Kastanien-Eis probiert. Der Geschmack ist einzigartig und ich weiß nicht, womit ich ihn vergleichen könnte.
- Zu einer Badegumpe wandern und darin baden,
- In die Berge bzw. ins Landesinnere fahren über einen Pass,
- An die Westküste,
- einen Schildkrötenpark besuchen,
- In einem Restaurant essen, bei dem korsische Küche auf der Speisekarte steht.
- fällt dir noch was ein? Dann schreib es gerne in die Kommentare.
Unser Fazit zu unserer Korsika-Rundreise
Korsika ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ob mit oder ohne Kinder. Die Landschaft dort ist so einzigartig schön und abwechslungsreich. Am besten gefallen hat uns der Süden. Die Südwestküste und die Südostküste hatten ein ganz eigenes Klima. Wir werden definitiv wieder mal hinfahren. Aufgrund des Wetters haben wir die Nordwestküste nicht besucht. Das steht für den nächsten Besuch auf unserer Liste. 🙂
Reisefreudige Grüße
Michaela